Wie wird man Tänzer?

Tanzen ist deine große Leidenschaft, die du zum Beruf machen und mit der du deinen Lebensunterhalt bestreiten möchtest? Mit diesem Artikel wollen wir dir helfen, ins Handeln zu kommen. Hast du unsere Informationen und Tipps gelesen, weißt du im zweiten Schritt ganz genau, was zu tun ist.
Der Ehrgeiz und die Motivation der Tänzer, ständig und immer besser werden zu wollen, sind unermesslich. Aber sie wissen warum: Ihre Leidenschaft fürs Tanzen treibt sie an. Außerdem schläft die Konkurrenz nicht. Die wenigen Jobs, die es auf dem Markt zu holen gibt, sind hart umkämpft. Daher ist nicht nur eine ausgezeichnete physische Verfassung ausschlaggebend, sondern auch emotionale Stabilität, um dem Druck und der Kritik standzuhalten. Aber die Branche hat auch ihre schönen Seiten: Denn Profitänzer können sich von morgens bis abends mit Tanz beschäftigen, auf der Bühne stehen und Zuschauer begeistern. Damit erfüllen sich viele Nachwuchstänzer ihren Lebenstraum.

#1 Welche Eigenschaften & Fähigkeiten sollte ein angehender Tänzer mitbringen?

Um professioneller Tänzer zu werden, erhöhen folgende Aspekte die Chancen eines Anfängers: Ein gutes Körpergefühl, Kondition, Beweglichkeit sowie die Beherrschung grundlegender Tanztechniken. Außerdem sollten junge Tänzer ein ausgezeichnetes Auffassungsvermögen mitbringen, um sich Schrittfolgen gut einprägen und fehlerlos wiedergeben zu können. Sich dynamisch zu bewegen, erfordert dazu noch eine ausgeprägte Musikalität und ein gutes Rhythmusgefühl. Diese müssen Auszubildende immer wieder bei Improvisationsübungen beweisen.

 

Keine Angst, das hört sich erst einmal nach vielen Voraussetzungen an. Doch werden genau diese Dinge in einer Ausbildung täglich geübt und optimiert, damit sie später keine Schwierigkeiten darstellen.

Allerdings ist es umso wichtiger, frühzeitig mit dem Tanzen zu beginnen, um gewisse Grundlagen zu beherrschen. So verschafft man sich bei Aufnahmeprüfungen an Tanzschulen oder bei ersten Castings einen Vorsprung. Wer also hohe Ambitionen hat, sollte sich dementsprechend von Anfang an stark engagieren. Höchste Disziplin, Zielstrebigkeit und ein eiserner Wille sind gefragt.

#2 Welche Berufsausbildung ist notwendig?

“Für´s Tanzen wird man geboren” – das ist die Meinung vieler Experten. Aus diesem Grund ist es nicht untypisch, dass viele Kinder bereits mit ca. sechs Jahren eine Tanzausbildung – meistens klassisches Ballett – beginnen. Andere steigen wiederum erst im Teenageralter ein, was in der Branche als sehr spät gilt, wenn man bedenkt, dass die Karriere eines Tänzers in der Regel mit Mitte 30 endet. Ziel eines Tänzers ist es, einen starken individuellen Ausdruck zu entwickeln und eine gewisse Reife in seinem Tanzstil zu manifestieren. Fängt man früh genug mit dem Tanzen an, ist man schon in jungen Jahren sehr weit und hat idealerweise eine große, lange Karriere vor sich.

 

Die beste Vorbereitung für den Beruf als Tänzer ist folglich eine Tanzausbildung für Profis. Diese kann man in Form einer schulischen Ausbildung zum Bühnentänzer absolvieren, indem man zwei bis drei Jahre eine Berufsfachschule besucht und an einer staatlichen Abschlussprüfung teilnimmt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Tanz an einer Hochschule für drei bis vier Jahre zu studieren. Im letzteren Fall hat man zusätzlich die Wahl, ein Studium entweder an einer der elf staatlichen Ausbildungsstätte in Deutschland aufzunehmen oder sich bei einer der zahlreichen privaten Hochschulen einzuschreiben. Bekannte Ausbildungseinrichtungen sind zum Beispiel: die Palucca Hochschule für Tanz in Dresden, die Hochschule für Musik und Tanz Köln und die Folkwang Universität der Künste in Essen.

Die folgenden Beispiele für Bachelor-Studiengänge sollen dir eine Idee geben, was möglich ist:

  • Bühnentanz (Bachelor)
  • Music and Movement (Bachelor)
  • Tanz, Kontext, Choreographie (Bachelor)
  • Tanz (Bachelor)

In einem weiterführenden Studium auf Masterebene vertieft man die grundlegenden Inhalte, die man im Bachelor vermittelt bekommen hat, und spezialisiert sich in der Regel auf ein Themengebiet, wie zum Beispiel Choreographie. Dadurch erhöhen Studenten ihre beruflichen Karrierechancen.

Welche Inhalte werden gelehrt?

Zuerst einmal können sich Schulen allein nur auf Tanz spezialisieren oder Tanz als eine Kunstart unter vielen anbieten. Jede Schule hat außerdem ihren eigenen Schwerpunkt: Klassik, Moderne oder einen Mix. Je nach Tanzstil können Auszubildende spezielle Fachschulen wählen. Besondere Balletschulen oder -akademien stellen so einen Sonderfall dar. Die Ausbildung zum Balletttänzer gehört zu einer der schwersten in der Branche, denn die Tänzer müssen nicht nur bestimmten körperliche Anforderungen gerecht werden, sondern auch im Bereich Tanztechnik auf höchstem Niveau Leistung erbringen. Mit Spitzenschuhen zu tanzen, ist dabei die Königsdisziplin und erfordert viel Übung. Aufgrund der unterschiedlichen Schularten und Schulprofile können die Ausbildungsinhalte daher variieren.

 

Im Studium werden zum Beispiel grundsätzlich wissenschaftliche und praktische Inhalte im modernem Tanz, Musik-, Tanz-, Kunstwissenschaft, Choreografie und Schauspiel vermittelt. Beispiele für konkrete Lehrinhalte können den untenstehenden Stichpunkten entnommen werden:

  • Auswahl: Variation, Etüde, Fremdsprache
  • Bühnenprojekt (Recherche, Proben)
  • Ergänzung: Stimmbildung, Gesang, Schauspiel
  • Internationale Tanzformen
  • Körperarbeit (Tanzmedizin, Körperbewusstsein)
  • Künstlerischer Prozess: Tanz-, Kunst-, Musikgeschichte, Bühnenproduktion, Choreografie, Komposition, Dramaturgie, Bühnenrecht
  • Musiklehre für Tänzerinnen und Tänzer
  • Professionalisierung (Bühnentechnik, Marketing)
  • Tänzerische und choreografische Projekte
  • Tanztechnik (moderner, zeitgenössischer und klassischer Tanz, Spitzentanz, Pas de Deux, Sprünge, Improvisation)
  • Tanzvermittlung
  • Tanzwissenschaft

 

In den praktischen Phasen feilen die Studenten vor allem an ihren Tanztechniken in den verschiedenen Tanzstilarten. Auf diese Weise entwickeln sie vielseitige Fähigkeiten und können zudem an ihren persönlichen Motivationen und Zielen arbeiten. Um ihnen später den Berufseinstieg zu erleichtern, verlangen Hochschulen das ständige Erarbeiten von Tanzproduktionen und deren Aufführungen. Dies ist eine gute Übung, um erfahrener auf der Bühne zu werden. Studenten haben außerdem die Möglichkeit Zusatzqualifikationen zu erlangen, indem sie Praktika absolvieren oder an den zahlreichen Lehrgängen international anerkannter Gastdozenten sowie Choreographen und anderer Künstler teilnehmen. In diesem Zusammenhang bieten Hochschulen das richtige Umfeld, damit Studenten wertvolle Kontakte für die Zukunft knüpfen können.

Was muss ich tun, um mich für eine Ausbildung zu qualifizieren?

Wie bei den meisten Ausbildungen im künstlerischen Bereich bedarf es zuerst einmal einer schriftlichen Bewerbung. Gefällt dem Auswahlkomitee was sie lesen, werden die Bewerber im zweiten Schritt zu einer Aufnahmeprüfung eingeladen. Erst dann wird entschieden, ob einzelne Kandidaten für eine Tanzausbildung geeignet sind, basierend auf ihrer Performance am Tag X.

ANFORDERUNGEN

Bewirbt man sich an einer Berufsfachschule für eine Ausbildung, ist ein Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife erforderlich. Für ein Studium an einer Universität bzw. gleichgestellten Hochschule muss das Zeugnis der allgemeinen oder gegebenenfalls der fachgebundenen Hochschulreife vorgewiesen werden. Eine Ausnahme besteht, wenn besondere künstlerische Begabungen nachgewiesen werden können. Grundsätzlich sind gute Noten in Sport, Musik und Fremdsprachen immer von Vorteil.

Zusätzlich zum Bildungsgrad definieren manche Ausbildungsstätte ihre ganz eigenen Aufnahmekriterien. So kann es durchaus vorkommen, dass eine tänzerische Vorausbildung im klassischen und zeitgenössischen Tanz Voraussetzung ist oder eine ärztliche Bescheinigung vorgelegt werden muss, die bestätigt, dass man körperlich in der Verfassung ist, eine Tanzausbildung aufzunehmen. In dieser Hinsicht macht es Sinn, sich vorab bei der jeweiligen Schule nach den einzureichenden Unterlagen zu informieren.

AUFNAHMEPRÜFUNG

Das Prüfungskomitee hat die Aufgabe, die tänzerischen Fähigkeiten der Bewerber zu testen. Dazu werden die Nachwuchstänzer gebeten, an Gruppenübungen teilzunehmen, als Gruppe aufzutreten und eigene Choreographien als Solist zum besten zu geben. Je nach Schule werden bestimmte Tanzstile (z. B. Ballett, Jazz Dance, Hip Hop) verlangt, auf die man sich bestmöglich vorbereiten sollte. Anschließend können Bewerber zu Einzelgesprächen gerufen werden.

TIPP: Manche Schulen geben eine bestimmte Kleiderordnung vor. Beim Ballett wird zum Beispiel von Mädchen verlangt, dass sie sich einen Dutt binden, ein schwarzes Trikot sowie rosa Strumpfhosen und rosa Schläppchen tragen. Für Jungen gilt: Suspensorium, schwarze Leggings, weißes enges T-Shirt und schwarze Schläppchen. Achte auf diese Information und ziehe dich für die Aufnahmeprüfung dementsprechend an! Tauchst du bereits mit dem falschen Outfit auf, zeugt das von wenig Disziplin, Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit. Auch wenn du noch so gut tanzen kannst, ist das ein dicker Minuspunkt und kann dich deinen Ausbildungs- bzw. Studienplatz kosten.

Aktuelle Jobangebote für Tänzer findest du hier.

#3 Wie überzeuge ich im Bewerbungsprozess für einen ersten Job?

Um einen Job zu ergattern, führt kaum ein Weg am Vortanzen vorbei. Man kann sich eventuell um eine schriftliche Bewerbung drücken, wenn man die richtigen Kontakte in der Tanz-Jury sitzen hat, aber das ist auch schon alles.

Im Casting oder der Audition selbst, zählt vor allem eines: dein tänzerisches Können. Die vielen Jahre deiner Ausbildung sind deine Vorbereitung. Werden bestimmte Rollen bzw. Choreographien vorgegeben, solltest du diese davor natürlich einstudieren und dich über deinen potenziellen Arbeitgeber schlau machen. Die Wahl des richtigen Outfits gehört zum guten Ton – siehe dazu unseren Tipp im Abschnitt zuvor (3.2.2.) – genauso wie deine volle Konzentration und Aufmerksamkeit.

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